Startseite > Publikationen > Verein reagiert auf wachsende Konkurrenz
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Über 30 Jahre hat Hildegard Pühn den Verein für therapeutisches Reiten geführt und geprägt. Diesen Werten fühlt sich die neue Führung mit dem Beigeordneten Thomas Diem an der Spitze verpflichtet. Es werden aber auch neue Akzente gesetzt.
Zur Finanzierung der Reittherapie braucht der Verein jedes Jahr 30 000 Euro an Spenden. Mehr als bisher soll der zu einem Freizeitheim umgebaute Bauernhof vis-a-vis der Reithalle seinen Beitrag leisten. Seit 2002 können hier im Spaßhaus, von Fachpersonal betreut, behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene unbeschwerte Tage verbringen. Vor zehn Jahren hatte der Verein damit Neuland betreten. „Wir hatten mit dem Angebot eine Monopolstellung“, sagt Geschäftsführerin Anita Fetzer. Mittlerweile organisieren die im Landkreis ansässigen Behinderteneinrichtungen ihrerseits Freizeiten. „Deshalb müssen wir etwas Neues anbieten, um uns von den anderen abzuheben“, sagt Dorothea Strauß, Heilerziehungspflegerin und verantwortlich für die Aktivitäten im Spaßhaus. „Wir wollen zeigen, dass wir als kleine Einrichtung mithalten können“, fügt Elisa Knödler hinzu, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.

Vergrößert werden soll das Angebot an Freizeiten. „Der Plan für 2014 ist, dass wir zusätzlich zu den Ferien und Wochenenden auch Tagesausflüge und Wochenfreizeiten veranstalten“, sagt Knödler. Ergänzend wird das Spaßhaus seit 2013 in größerem Umfang vermietet. Andere Behinderteneinrichtungen und Familien mit behindertem Kind können das barrierefreie Haus nutzen. Auch Firmen sind angesprochen. Fetzer hat bundesweit Behindertenorganisationen angeschrieben. Bisher konzentrieren sich die Angebote auf Ferien und Wochenenden. Da sich die Ferienzeiten je nach Bundesland unterscheiden, sieht man weitere Kapazitäten, ohne das eigene Programm beschneiden zu müssen.

Ausbauen möchte der Verein auch die Theateraktivitäten. Dorothea Strauß, ausgebildete Theaterpädagogin, hat während der Ferienfreizeiten bereits vielfach Theater mit den Gästen gespielt. Behinderte, so ihre Erfahrung, sind ideale Schauspieler. Sie haben keine Befangenheit, sind spontan und offen. Und auch glücklich über Beifall.

Ab September wird man mit der Eugen-Gaus-Realschule ein Stück einstudieren. „Brigitte Krug, die an der Realschule unterrichtet, und ich haben Dornröschen umgeschrieben“, so Strauß. „Rondöschen“ heißt der neue Titel für das in die Jetzt-Zeit, Fernseh- und Werbewelt versetzte Stück. Nichtbehinderte und behinderte Kinder werden gemeinsam auf der Bühne stehen. Die Premiere findet um Pfingsten 2014 statt.

Erste Veranstaltung im Rahmen des neuen Programms ist eine integrative Disco. Dafür rüsten die Mitarbeiter des Vereins einen Stadel. Für die Musik sorgt Hansi Linde mit Band. Am Freitag, 6. September, ab 19 Uhr können alle, die wollen, miteinander feiern. Zwei Tage später wird beim Verein für therapeutisches Reiten erneut gefeiert, wenn am 8. September in der Reithalle das alljährliche Sommerfest stattfindet.