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Wenn die große Wiese Am Feldweg nur noch ein großer Parkplatz ist, dann ist Sommer- und Miteinanderfest beim Verein für therapeutisches Reiten.

Dass dieses am Sonntag bestens besucht war, hat zwar die gut 30 Helfer über Stunden kräftig in Atem gehalten, dem Verein selbst gibt das Fest finanziell einen kräftigen Schub. „Es fehlt an Geld hinten und vorne.“ Geschäftsführerin Anita Fetzer verriet Kultusminister Andreas Stoch, der mit Familie nachmittags in den Stegwiesen vorbei schaute, damit kein Geheimnis. Seit seiner Gründung von 34 Jahren ist der Verein auf Spenden und den Erlös aus Festen und Basaren angewiesen, um über die Runden zu kommen. Der Grund für die immerwährenden Geldsorgen: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Reittherapie nicht. „Es fehlt vermutlich einfach an Gutachten, welche deren Wirksamkeit belegt“. vermutete Fetzer gegenüber Minister Stoch.

 

An der Wirksamkeit zweifeln indes die gut 100 Patienten nicht, die jede Woche von Montag bis Samstag zum heilpädagogischen Reiten, zur Hippo-Therapie oder zum Reiten als Sport für Behinderte nach Bolheim kommen. Sechs Therapiepferde stehen zur Verfügung. Aus Sicht des Deutschen Kuratoriums für therapeutisches Reiten, gilt die Anlage hier sogar als Vorzeigebetrieb. 40 Euro je Stunde wären kostendeckend, 26 Euro verlangt der Verein.

 

Auch der Club Round Table weiß um die Nöte des Vereins und hilft Jahr für Jahr beim Service in der zur Festhalle umgewandelten Reithalle mit. Dort wurde am letzten Tag der Sommerferien wie üblich zum reichhaltigen Mittagessen volkstümlich aufgespielt – diesmal von den Korni’s. Zudem konnten bei einer Tombola nette Preise gewonnen und beim Flohmarkt Artikel erstanden werden.

 

Um fünf Uhr morgens waren die ersten Helfer bereits in der Küche gestanden, damit es den Gästen nicht an Kartoffelsalat fehlt. Auch Matthias Linder, der zweite Vorsitzende und Vertreter der Evangelischen Gesellschaft Eva, mit welcher der Verein kooperiert, half am Grill mit. Hildegard Pühn, Gründerin des Vereins und langjährige Vorsitzende war natürlich auch vor Ort.

 

Interessiert verfolgte Minister Andreas Stoch die Vorführungen und Erläuterungen der Hippotherapie. Pro Minute übertragen sich beim langsamen Ritt 100 dreidimensionale Schwingungen auf den Reiter, welche helfen können bei diesem neurophysiologische Störungen zu lindern oder zu beheben.