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(huGO-ID: 11443818) 10. integrativer Reitertag auf dem Ugenhof FOTO privat

70 Starts auf dem Ugenhof stellen einen neuen Rekord dar. Mit der zehnten Veranstaltung dieser Art feierten behinderte und nicht behinderte Kinder zudem ein kleines Jubiläum.

Gemeinsames Reiten ist gemeinsamer Erfolg.“ Beim zehnten Integrativen Reitertag auf dem Ugenhof ging dieses Motto aufs Neue wieder auf. Die Partnervereine RSG Ugenhof und der Verein zur Förderung des Behindertenreitsports sowie die Pferdepension Ziegler durften sich schon zu Beginn über einen Teilnehmerrekord mit 170 Starts freuen.

An diesem Tag zählten nicht nur die sportlichen Erfolge. Vielmehr war es der Turnierleitung, Dr. Beate Bengelmann und Claudia Ziegler, wichtig, das Miteinander zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu fördern. In dem großen Mix an Wettbewerben für Reiter mit und ohne Handicap war für jeden etwas dabei. Sogar eine Delegation aus der Schweiz war wieder mit am Start.

Begonnen wurde mit einem Ugenhof-Dressurwettbewerb, gefolgt von speziellen Wettbewerben der Organisation Special Olympics, in welchen sich Reiter mit geistigem und/oder körperlichem Handicap auf verschiedenen Levels untereinander sportlich messen konnten, sowie den Wertungsprüfungen zum Landeschampionat der Reiter mit Handicap 2019. Ihre Schärpen und Medaillen erhielten Sieger und Platzierte aus der Hand des Präsidiumsmitgliedes des Württembergischen Pferdesportverbandes, Rolf Berndt. Dreimal standen hierbei Reiter aus dem Kreis ganz oben auf dem Treppchen: Lisa Preiß (RSG Ugenhof), Marie Kaiser (VTR Bolheim) und Sabrina Leder (RFV Steinheim) heißen die neuen Landeschampions in den jeweiligen Kategorien.

Gegen Mittag gab es im Führzügel- und Reiterwettbewerb eine bunte Mischung aus integrativ startenden Reitern. Die zahlreichen Zuschauer auf der Reitanlage der Familie Ziegler waren von den Leistungen der behinderten und nicht behinderten Sportler sehr beeindruckt. Auch das Richterteam mit Ursula Bretz, Angelika Hirsch und Christiane Fritz-Lange war vom Können der kleinen und großen Reiter begeistert und sorgte bei den Siegerehrungen mit Schleifen, Ehrenpreisen und Pokalen für strahlende Gesichter. Mit Witz und Fachwissen moderierte Andi Kopp die ausgeschriebenen Prüfungen.

Am Nachmittag stellten sich wie im Jahr zuvor erfreulich viele Paare in der Unified Dressur der Konkurrenz. Hierbei wurde auch um den in diesem Jahr von den Technischen Werken Herbrechtingen gestifteten Schwoba Cup geritten, den das Team Karin Gellrich und Mona Bengelmann (RSG Ugenhof) überreicht bekam. Der Geschicklichkeitswettbewerb um den Rolf-Herzel-Preis zählte, wie auch die Level-B- und Level-C-Dressur vom Vormittag, als je zweite Wertungsprüfung zur 3. Kreismeisterschaft des PSK Heidenheim für geistig behinderte Reiter. Die hierbei erst- bis drittplatzierten Reiter werden im November im Rahmen des PSK-Balles in Niederstotzingen geehrt.

Auch diesmal übergab Tierarzt Rolf Herzel aus Rottendorf persönlich seinen im Geschicklichkeitswettbewerb ausgesetzten Preis. Ronja Eckertsberg (VTR Bolheim) war die Gewinnerin. Zudem stiftete Herzel dem Verein zur Förderung des Behindertenreitsports 10 000 Euro für den weiteren Unterhalt der vereinseigenen Pferde und die Finanzierung solcher und ähnlicher Wettbewerbe. Dr. Beate Bengelmann dankte mit einer Laudatio.

Vor allem für Reiter mit Handicap ist es keineswegs selbstverständlich, das Erlernte unter Turnierbedingungen abrufen zu können. Umso größer war deshalb die Freude über errungene Preise, die allen Reitern eine gehörige Portion Selbstwertgefühl vermittelte.

Schwoba-Cup

Als letzte Prüfung war eine Dressur ausgeschrieben, die in Verbindung mit dem Wettbewerb beim Breitensporttag in Herbrechtingen-Bolheim ebenfalls in die Schwoba-Cup-Wertung einging. Dieser wurde im Anschluss durch den Geschäftsführer der Technischen Werke Herbrechtingen, Marc Grässle, an die Punktbeste aus beiden Wertungsprüfungen, Franziska Rutz (Initiative Therapeutisches Reiten Ebersbach), überreicht.

Für die Veranstalter hat der Integrative Reitertag einmal mehr gezeigt, dass solche Veranstaltungen das Verständnis zwischen Menschen mit und ohne Behinderung fördern. Das sei gelebte Integration.