Hier fehlt noch der Stromanschluss, da kommt die Frage nach dem Wechselgeld auf und nun möchte sogar noch jemand eine Kopie. Selbst wenn das Sommer- und Miteinanderfest des Vereins für therapeutisches Reiten bereits eine feste Tradition ist, für die Helfer, welche es bestreiten, bleibt es eine Herausforderung.
Dabei ist der Verein gerne Gastgeber – und dies nicht nur, weil die Einnahmen dieser großen Veranstaltung für die Finanzierung der Reittherapie sehr wichtig sind. Es geht auch um das gute Miteinander im Verein, welches dem Fest seinen Namen gegeben hat. Seit 25 Jahren firmiert die Gemeinschaft nun als Verein für therapeutisches Reiten Bolheim, seit 21 Jahren ist die Anlage in den Stegwiesen in Betrieb. Im dritten Jahr ist Matthias Linder als zweiter Vorstand des Vereins aktiv und dieser war es auch, der am Sonntag in Vertretung des Vorsitzenden Thomas Diem die vielen Gäste begrüßte, welche sich in der Reithalle niedergelassen hatten. Dass dies das 20. Sommerfest war, das in Bolheim gefeiert werden konnte, nahm Linder zum Anlass Personen zu danken, die sich über die Jahre dafür stark engagiert hatten. Seit 20 Jahren sammelt etwa Maria Knödler Preise für die üppige Tombola und baut diese zusammen mit Lieselotte Haag auf. 21 000 Preise hat Knödler in dieser Zeit zusammengetragen, 21 000 Gewinne hat Lieselotte Haag ausgegeben. Seit 13 Jahren beim Tombola-Team ist Regina Büchele, welche über die Jahre bereits 32 000 Lose verkauft hat. Auf der anderen Seite der Reithalle, beim Küchenteam, hat Franz Kaiser seinen Platz. Während 18 Jahren hat er 4000 Portionen Leberkäse in hungrige Hände übergeben. Damit beim Essen auch gesessen werden kann, sorgen teilweise seit 20 Jahren die Herren Uwe Schmuck, Frank Fründt, Hans Bühringer, Stefan Simon, Ralf Klauer und Peter Loy. 3800 Biertischgarnituren haben sie dafür abgeladen, aufgestellt und wieder aufgeräumt. Irmgard Maier sorgt mit ihren Torten seit 33 Jahren bereits für eine süße Verführung. Laut Linders Angaben hat sie 1584 gebacken. 7500 Kuchenstücke haben Heike Kaiser, Sandra Kübler, Martina Klauer und Serafina Rembold in den letzten 15 Jahren verkauft. Unbestrittene Zahlenkönige auf der Dankliste des stellvertretenden Vereinsvorsitzenden waren freilich die Familie Groß wie Heide Großhable und Elke Pregel: Sie haben 35 000 Kartoffel in den „legendären“ Kartoffelsalat verwandelt. Gar nicht mehr zu übersehen seien die Stunden, welche im handwerklichen Bereich, bei den Floh- und Weihnachtsmärkten und bei der Heu- und Strohernte von Helfern ehrenamtlich geleistet worden seien. Linder nannte die Namen Anton Tschürz, Uwe Schmuck, Franz Kaiser, Hans Bühringer , Stefan Simon und die Familie Mettenleiter. 1000 und einen Dank statte Linder der Geschäftsführerin Anita Fetzer ab und vor allen Hildegard Pühn, die 1981 den Verein damals noch in Sontheim/Stubental gegründet hat. „Sie haben mit dem Verein etwas aufgebaut, was seinesgleichen sucht. Es macht mich stolz als einer Ihrer Nachfolger hier stehen zu dürfen.“ Eine der aktuell drängendsten Aufgaben ist die Suche nach geeigneten Therapiepferden. Fünf hat der Verein, sieben sollten es sein, meint Geschäftsführerin Anita Fetzer. Abseits der finanziellen Frage ist es nicht einfach Tiere zu finden, welche die nötige Ruhe, Gelassenheit und Zutraulichkeit haben, damit kranke und behinderte Menschen ohne Risiko darauf sitzen und reiten können.